Die Bezirksstadt Karl-Marx-Stadt (bis
1953 Chemnitz) hatte im Jahre 1978 311000 Einwohner.
Damit ist es die viertgroesste Stadt der DDR (nach der
Hauptstadt Berlin, Leipzig und Dresden).
Karl-Marx-Stadt ist Bezirksstadt und gliedert sich in
drei Stadtbezirke: Stadtbezirk Mitte-Nord mit den Ortsteilen
Borna, Draisdorf, Ebersdorf, Furth, Glosa, Heinersdorf,
Hilbersdorf, Schlosschemnitz, Sonnenberg, Stadtmitte;
Stadtbezirk Sud mit den Ortsteilen Adelsberg, Altchemnitz,
Bernsdorf, Erfenschlag, Gablenz, Harthau, Helbersdorf,
Markersdorf, Reichenhain; Stadtbezirk West mit den Ortsteilen
Altendorf, Kapellenberg, Kappel, Kassberg, Rabenstein,
Reichenbrand, Rottluff, Schonau, Siegmar, Stelzendorf.
Die Stadtbezirke haben ihre eigenen
Stadtbezirksversammlungen, eigene Rate und Buergermeister,
sowie eigene Verwaltungsgebaeude. Partnerstadte von
Karl-Marx-Stadt waren Ljubljana (Sozialistische Foderative
Republik Jugoslawien), Mulhouse und Arras (Republik
Frankreich), Tampere (Republik Finnland) und Tombouctou
(Republik Mali). Mit den Staedten Irkutsk (UdSSR), Usti nad
Labern (CSSR) und Bacau (Sozialistische Republik Rumanien)
bestehen Freundschaftsvereinbarungen durch den Rat des
Bezirkes Karl-Marx-Stadt.
Karl-Marx-Stadt
entwickelte sich wie andere Randstaedte des Erzgebirges- als
ein Handels- und Gewerbeplatz zwischen dem bergmaennisch und
metallurgisch sowie spaeter textilgewerblich bedeutsamen
Erzgebirge und den Handelszentren im Norden, besonders
Leipzig.
Mit der kapitalistischen Entwicklung wurde
Chemnitz zu einem Zentrum der aufstrebenden Industrie und
damit zu einem Schwerpunkt der Arbeiterklasse (Rotes
Chemnitz). In Wuerdigung der revolutionaeren Tradition der
Chemnitzer Arbeiter erfolgte die Umbenennung in
Karl-Marx-Stadt.
Nach schweren Kriegszerstoerungen
wurde Karl-Marx-Stadt zu einer der modernsten Grosstaedte der
DDR aufgebaut. Um das grosszuegig gestaltete neue
Stadtzentrum, auf dessen zentralem Platz sich die monumentale
Bueste von Karl Marx erhebt, dehnen sich sowohl alte
Industrie-Wohnviertel, als auch neuerrichtete Wohngebiete aus.
Zungenartig ziehen die meisten Stadtteile vom Zentrum aus in
das benachbarte, vielfach waldbestandene Huegelland.
Das groesste Neubauviertel entstand im Suedwesten der
Stadt. Es liegt verkehrsguenstig zwischen den
Industriegebieten im Nordwesten und Sueden und benachbart zu
dem ebenfalls im Sueden befindlichen neuen Komplex der
Technischen Hochschule. Ein weiteres, groesseres Neubaugebiet
ist im oestlichen Stadtgebiet vorhanden.
(DDR-Handbuch, Leipzig 1979;
Stadtfuehrer
Karl-Marx-Stadt, Leipzig 1975)